Sechs Wochen, sechs Wettkämpfe...

...das habe ich bis jetzt noch nie geschafft. Und ehrlich gesagt, war das ermüdende nicht die Wettkämpfe, sondern die Reiserei.
Los ging es ja mit dem Vierten Platz meiner ersten Mitteldistanz, der Half-Challenge Barcelona, die zugleich die ITU Europameisterschaft war.

Nach einer Woche Erholung startete ich beim GP in Dunkerque, wo ich mit meinem französischen Team Chaterauroux den zweiten Platz machte (13. Platz in der Einzelwertung). Danach ging es mit dem Auto nach Madrid zum WTPromaster, wo ich mit meinem spanischen Team Tri Lugo Fluvial und auch in der Einzelwertung gewann. (Berichte siehe unten).

Die Woche drauf passierte mir wohl das, was man sich nach einem Flug wirklich nicht wünscht. Auf meinem Weg nach Les Sables d'Olonne , zum zweiten Grand Prix in Frankreich, kam ich zwar gut in Nantes an, mein Rad mit all meinen Wettkampfsachen blieb allerdings in Barcelona zurück. Ich hatte nichts außer meiner Sonnenbrille bei mir. Da es regnete, war das kein Trost. Also lieh ich mir ein viel zu großes Rad, Radschuhe, Radklamotten, einen Helm, Neoprenanzug, meinen Wettkampfanzug, kaufte eine Schwimmbrille und ein Paar Asics Laufschuhe. Hier ein riesen Dank an mein Team, die mir in kürzester Zeit, die Sachen zusammen gesucht hatten und an diejenigen, die mir die Sachen liehen. Der Wettkampf war ein Erfolg. Ich wurde Fünfte, mein bestes GP-Resultat seit langem. Leider verpassten wir wegen einem Punkt den dritten Platz in der Teamwertung.

Danach ging es über Barcelona, für einen Tag nach Pontevedra und über Paris nach Deutschland. Mein Rad, das leider zu spät in Nantes ankam, ließ ich bei meinem Team für den dritten GP. So konnte ich sicher gehen, das ich es dort auf jeden Fall hatte.

In Schömberg startete ich für meinen Heimverein den VfL Waiblingen in der Baden-Württemberg Liga. Die Grand Prixs in Frankreich sind alle Sprint-Distanz, Schömberg war eine Olympische Distanz und zudem sehr bergig. Hinzu kam die Hitze und mein Heuschnupfen. Trotzdem war ich froh dort endlich mal starten zu können, da meine Omi und meine Tante Veronika in Schömberg wohnen. Gestärkt von Veronikas selbst geschabten Spätzle ging ich an den Start. Schon nach den 1,4 km im Schömberger Stausee hatte ich einen kleinen Vorsprung und absolvierte die 40 km Radstrecke alleine. Ich war froh, dass ich an meinem Stevens Ventoux ein 28er Ritzel hatte. Der Albaufstieg war lang und steil und dreimal zu bewältigen. Da in diesem Wettkampf die Zeit für die Teamwertung zählte, machte ich auch auf der Laufstrecke Tempo und gewann mit fast acht Minuten Vorsprung. Trotz dem starken 7. Platz von Manuela, platzte unser Team, da Chantal einen Platten hatte und aussteigen musste und Kristin zwei Kilometer vor dem Ziel einen Hitzekollaps erlitt. Zum Glück ging ihr es aber kurze Zeit später wieder gut. Nun werden wie uns eben bei den zwei letzten Wettkämpfen um so mehr anstrengen!

Von Deutschland ging es zurück nach Spanien und wieder nach Frankreich zum dritten Grand Prix nach Saint Jean de Monts. Meine Wettkampfausrüstung war komplett, diesmal war das Wetter die Herausforderung. Starker Wind und Nieselregen wüteten den ganzen Tag und das Meer war ein Whirlpool. Zum Glück hörte der Regen vor unserem Rennen auf, mein Lighweight-Vorderrad tauschte ich aber trotzdem gegen das Ersatzlaufrad mit weniger Profil. Das Schwimmen war ein Abenteuer. Gut, dass ich einen leeren Magen hatte, sonst hätte man seekrank werden können. Das Radfahren war kurvig und durch den Wind sehr hart. Zweimal wäre ich fast aus der Gruppe geplatzt. Ich war echt kaputt. Beim Laufen versuchte ich dann nur noch meinen siebten Platz zu halten, da unser zweiter Platz mit der Mannschaft durch Danne Boterenbroods starken dritten Platz und Julies tapferen 14 gefestigt war.

Nach einer fünfstündigen Autofahrt nach Paris direkt nach dem Wettkampf, bin ich heute morgen wieder in Spanien angekommen und freue mich nun auf zwei Wochen entspanntes Training.

 

Ergebnisse:

www.fftri.com

www.bwtv.de