Anfang Dezember packte ich meine Koffer und nahm Abschied von Galizien, um beinahe schon traditionell in Las Playitas auf Fuerteventura zu überwintern. Nachdem ich meine Halb-Ironman-Profi-Lizenz
erworben hatte, hieß es nun meine Beine und vor allem meinen Kopf auf dieses Projekt vorzubereiten.
Drei Wochen im Dezember und vier Wochen im Januar, mit einer kurzen Pause über Weihnachten in Deutschland. Schwerpunkt war logischerweise das Radfahren, aber ich verbrachte auch viele Stunden im Kraftraum, damit ich später die Intensität im Training und die Belastung im Wettkampf überstehe.
Das schöne an Playitas ist, dass man jedes Jahr viele befreundete Athleten wieder sieht. Obwohl jeder tagsüber meist sein eigenes Trainingsprogramm durchzieht, trifft man sich abends nach getaner Arbeit in der Gym und während Stabi-oder Dehnübungen wird der neuste Klatsch ausgetauscht.
Fuerteventura bedeudet auf deutsch "starker Wind" und der ist wohl das einzige Übel auf der Insel. Oft passiert es mir, dass ich mit einem 20-22 km/h Durchschnitt stundenlang gegen den Wind kämpfe und dann auf dem Rückweg locker mit 50 km/h die selbe Strecke in der halben Zeit zurücklege. Aber genau das, plus den sandigen Laufwegen, die jeden Schritt mühevoll machen, steigert die Effektivität des Grundlagentrainings. Beim nächsten Wettkampf, bei dem ich auf Asphalt laufe, werde ich mich fühlen, als ob jemand ein Gummiseil loslässt.
Apropos nächster Wettkampf, der steht nämlich schon an. Für zehn Tage bin ich nun zurück in Deutschland, um kurz durchzuschnaufen, mein Rad zu tauschen und die Tasche neu zu packen. Am 10. Februar geht es weiter nach Panama, wo am 16. der 70.3 Halb-Ironman stattfindet. Von dort fliege ich direkt weiter nach Neuseeland. In Wanaka, nahe Queenstown auf der Südinsel, werde ich weiter an meiner Form feilen und mir gleichzeitig einen Traum erfüllen und zwar an diesem schönen Fleckchen Erde ganze vier Wochen zu verbringen!