Diesen Bericht möchte ich gerne Anne Haug widmen. So eine Leistung, die sie geliefert hat, habe ich noch nie gesehen!
Ich kam im Mittelfeld aus dem Wasser. Nach einem verpatzten Wechsel war ich die ersten zwei Radrunden mit Zuriñe Rodrigez (ESP) alleine unterwegs.
Wir sammelten so einige Athletinnen ein, die aus der vorderen Gruppe rausgeplatzt waren, aber unser Abstand vergrößerte sich. In der dritten Runde fuhr Anne Haug an mir vorbei. Sie kam von ganz hinten, ist durch alle Gruppen durchgefahren und setzte sich bei uns sofort an die Spitze. Das Tempo ging schlagartig hoch. Unser Ziel war nun, an Anne dran zu bleiben. Aber klar, die Chance musste man nutzten. Ich arbeitete ein bisschen mit, platzte aber zwei Mal fast am Berg aus der Gruppe raus. Der Abstand zur ersten Gruppe blieb immer gleich, bis er sich plötzlich Anfang der siebten Runde auf 35 Sekunden halbierte. Wir konnten die Gruppe am Berg sehen und Anne flog nur so hoch. Mich wundert es, dass ich noch Zähne habe, so sehr habe ich sie zusammengebissen, um an ihr dranzubleiben. Noch ein letztes Mal ging ich in Führung, dann kam die Abfahrt und wir waren dran. Anne hat es tatsächlich geschafft, in die erste Gruppe aufzufahren. Und ich war mit dabei.
Leider waren meine Beine in der ersten Laufrunde so schwer, dass ich kaum vorwärts kam, dann fing ich mich allerdings wieder und konnte noch auf den 26. Platz vorlaufen. Anne wurde Vierte. Ihr Worte: ich habe mich so gefreut, dass ich das Olympiaticket habe, da konnte ich einfach nicht mehr ums Podium mitsprinten! Egal, Anne, es reicht, wenn du in London dann um Gold sprintest! Ich wünsche dir alles Gute!
Wen ich natürliche nicht vergesse ist meine Vereinskollegin Svenja. Mit ihrem 12 Platz holte sie das dritte Ticket für Deutschland. Wem gönne ich es mehr als ihr? Auch dir Svenja, herzlichen Glückwunsch und alles Gute! May the games begin!!
